Bundesarchiv Rastatt, 14.11.2024: Ausstellen in Revolutionszeiten

Die 14. Veranstaltung der Vortragsreihe „Es lebe die Freiheit! Menschen in der Revolution 1848/49“ bildet den Abschluss des Jubiläumsprogramms der Bundesarchiv-Erinnerungsstätte in Rastatt.

Mit dem badischen Maler Friedrich Kaiser widmet sich der Vortrag einem der bekanntesten Illustratoren der Badischen Revolution, dessen Gemälde und Zeichnungen unser Bild von der Revolution 1848/49 bis heute prägen. Anhand seiner Gemälde und Zeichnungen öffnet der Vortrag ein Zeitfenster in das dramatische Revolutionsgeschehen vor 175 Jahren.

1848/49 steckte die Fotografie noch in den Kinderschuhen. Umso wichtiger waren Lithografien, Zeichnungen und Gemälde, die den Menschen die Revolution „vor Augen führten“. Der in Lörrach geborene Friedrich Kaiser zählte zu den Pionieren der modernen Bildberichterstattung in Deutschland und wurde in den Revolutionsjahren Zeuge vieler einschneidender Ereignisse.

So erlebte er im April 1848 während des ersten Badischen Aufstands den Einzug der Freischaren unter Joseph Weißhaar in Lörrach. Das Gemälde, auf dem er den historischen Moment festhielt, stellte er schon wenige Monate später im Karlsruher Kunstverein aus. Neben dem Revolutionsführer Gustav Struve fand sich auf dem Bild unter anderem auch der Maler selber.
Jüngste Entdeckungen führen zu weiteren vielschichtigen Interpretationen. Hierzu zählen die als Mann getarnte Revolutionärin Amalie Struve und „Dorfdioskuren“ aus dem Schwarzwald, die die Forderung nach der rechtlichen Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung symbolisieren.

Kaiser stellte im Karlsruher Kunstverein noch weitere Werke aus, in denen er als badischer Hofmaler seine Sympathie für die Revolution verbergen musste. Sie werden ebenfalls im Vortrag thematisiert.

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