Lörrach feiert 200 Jahre Marcus Pflüger (1824-1907). Der Hirschenwirt und 1848er-Revolutionär hat die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Lerchenstadt entscheidend geprägt. Als erster Lörracher wurde er in den Reichstag gewählt. Am 7. Mai, am Vorabend seines Geburtstages, geht es im Dreiländermuseum auf Zeitreise. Anwesend sind Nachfahren von Verwandten und Freunden Pflügers. Ab 18 Uhr gibt es zunächst einen Rundgang in der Dauerausstellung zu Pflügers bewegtem Leben. Erstmals sind dort Schenkungen und Leihgaben aus der Stiftung seines Enkels aus Freiburg zu sehen.
Im Anschluss hält die Historikerin Carola Hoécker einen Bildvortrag zum Gemälde „Einzug der Freischaren in Lörrach“ von Friedrich Kaiser. Auf diesem ist ein bedeutender historischer Moment der 1848er-Revolution festgehalten. Neben Struve und Weißhaar sind auch stadtbekannte Persönlichkeiten und Familien porträtiert. Darunter Pflüger, Kaiser, Koechlin, Hitzig, Schultz, Wenner, Brodhag, Eisenlohr, Grether, Vogelbach und Vortisch.
Im Dialog mit dem Publikum und den Nachfahren begibt sich Hoécker auf eine visuelle Entdeckungsreise mit vielen Überraschungen. Abschließend wird das grenzüberschreitende Netzwerk Pflügers beleuchtet. Dessen Gasthaus zum Hirschen, bekannt für seine ausgezeichnete Küche, war in Lörrach eine Schaltzentrale der Kommunikation für gesellschaftspolitische und kulturelle Diskurse. Zu den Stammgästen zählten der Arzt und Journalist Eduard Kaiser und der Basler Historiker Jacob Burckhardt, die dort ihren Schoppen tranken und sich austauschten.
Die Veranstaltung mit Apéro moderiert Museumsleiter Jan Merk im Rahmen zur Ausstellung „Der Ruf nach Freiheit – Revolution 1848/49 und heute“.